Illegale Autorennen in Hongkong - Ferrari ausgebrannt - Fahrer tot
Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Niall Murray, dem inoffiziellen Digitalvoodoo Auslandskorrespondenten aus Hongkong.
Mal ein anderer Eintrag heute, weil einfach die Geschichte so viele typische Elemente, die Hong Kong ausmachen, enthält: Aberglauben, Fabrikbesitzer, schnelle Autos und – nein keine Models ;-), sondern illegale Autorennen.
Jeder bewundert die Autos, die man in Hong Kong zu sehen bekommt: Rolls Royce (alte wie neue Modelle), Lexus, Porsche, Ferrari, Lamborghini und und und.
Das Geld welches Hong Konger in ihren Fabriken in China verdienen fährt buchstäblich auf der Strasse spazieren. Wir alle träumen von solchen Autos in dem Moment wo sie einen auf der Autobahn überholen. Doch nicht immer kommen die Besitzer heil zu Hause an.
Ein tragischer Fall ereignete sich in den New Territories auf dem San Tin Highway Richtung Yuen Long. In einer extremen Rechtskurve prallte ein Geschäftsmann mit mehr als 200 Stundenkilometer in seinem F360 auf die Strassenbegrenzung und schoss eine Böschung hinab. Der Wagen fing Feuer und brannte komplett aus. Der Fahrer, ein Herr Chen der unter anderem Klamotten für Mango lieferte, starb. Er verbrannte in seinem Wagen. Freunde versuchten noch die Flammen zu löschen aber es kam jede Hilfe zu spät. Es blieb wirklich nichts übrig: am Unfallort ist lediglich das Ferrari-Logo übriggeblieben, der Rest ist Asche. Gerüchte und andere Zeitungsberichte behaupten es habe ein Autorennen zwischen Freunden stattgefunden.
Hier ist ein Link zu den Nachrichten. Ihr müsst ein bisschen rumscrollen bis zu 2:45. Dritter Bericht. Was den Fall so besonders macht fragt ihr Euch? Hier sind die Fakten:
- Ferraris sind in Hong Kong beliebte Fahrzeuge, jedenfalls sieht man hier mehr als in Deutschland rumfahren.
- Herr Chen, 51 Jahre, hatte bereits im Mai letzten Jahres mit seinem Ferrari einen Unfall. So fuhr er auf nasser Fahrbahn zu schnell und verlor die Kontrolle über seinen Wagen und stieß gegen die Betonbegrenzung. Der Wagen war danach fast nur noch Schrott.
- Der Ferrari ein F360 Modena ist rund 1.5-2 Millionen Hong Kong Dollar (200.000 Euro) teuer, beschleunigt von null auf hundert in 4.5 Sekunden. Spitzengeschwindigkeit 295 Km/h. Wie wollen die so ein Ding in Hong Kong ausfahren?
- Ein Polizei Checkpoint 20Km vorher stoppte angeblich Herrn Chen und seine Freunde die wohl ein Wettrennen veranstalteten. Laut einem Eintrag im Ferrarichat Forum waren die Jungs wohl mindestens 240 Km/h schnell!!
Hier der Eintrag eines Forumsmitglieds:
Zum Verhängnis wurde Herrn Chen wahrscheinlich die Karrosserie des F360. Diese ist eine spezielle Leichtbauweise aus Aluminium und die löst sich unter hohen Temperaturen in Asche auf.
Sein Kennzeichen war die glückbringende dreifache 8 (888). Dieses Kennzeichen hat wahrscheinlich so um die 200.000 HKD (20.000 Euro) gekostet. Aberglauben bei Autokennzeichen ist in Asien, insbesondere in China und Hong Kong gang und gäbe. Genützt hat es ihm nichts. Das ist die wahre Ironie der Geschichte.